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Abnehmen mit SLOW CARB
Die Timothy Ferriss-Methode
Low Carb? Kennen wir.
High Carb? Meiden wir.
No Carb? Fürchten wir.
Aber Slow Carb? Nie gehört?
Keine Sorge – besprechen wir! Und zwar im heutigen Blog-Beitrag.
Langsame Kohlenhydrate = Schnelle Abnehmresultate?
Glaubt man dem US-amerikanischen Bestseller-Autor, Marketing-Wunderwuzzi und Begründer des Slow Carb-Ernährungskonzepts, Timothy Ferriss, stellen langsame Kohlenhydrate den „Missing Link“ zwischen Diät-Frust und strahlendem Abnehmerfolg dar. In seinem vielbeachteten Buch „Der 4 Stunden Körper“ prahlt Ferriss nach Abschluss seines dreißigtägigen Selbstversuchs sogar mit einer Gewichtsreduktion von satten zehn Kilo.
Schlank dank Kohlenhydrate? Geht das? Was zunächst stark nach einer hanebüchenen Theorie á la „Sixpack durch Döner“ klingt und daher sämtliche Nonsens-Alarmglocken schrillen lässt, beruht tatsächlich auf einer soliden Basis an wissenschaftlichen Erkenntnissen und empirischen Daten. So gehen die Aussagen Hunderttausender Slow Carb-Absolventen weltweit nicht nur mit jenen von Timothy Ferriss konform, sondern bündeln sich regelrecht zu einem euphorischen, internationalen Loblied auf langsame Kohlenhydrate.
Die Slow Carb-Erfolgsstory verwundert mich jedoch nicht, steckt hinter dem vermeintlichen Geniestreich des Autors im Grunde genommen nichts anderes als ein geschickt vermarktetes Potpourri an bereits erprobten und alles andere als innovativen Abnehm-Methoden: Kohlenhydratreduktion zur Erzeugung eines täglichen Kaloriendefizits. Konsum von Lebensmitteln mit niedrigem glykämischen Index zur Stabilisierung des Insulinspiegels. Vereinzelte „Schummeltage“ zur Hochhaltung der Abnehm-Moral.
Doch genug um den heißen Brei geredet – was muss ich tun, um mich mittels langsamer Kohlenhydrate schlank zu essen? Nun, zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, ob zum Beispiel besagter „Brei“ den Slow Carbs zugeordnet werden kann, oder eben doch nicht.
Pasta trotz Plautze?
…Jein! Aber wenn Kohlenhydrate, im Vergleich zu anderen Diätansätzen (z.B. Atkins-Diät), im Falle von Slow Carb keineswegs tabu sind, sondern sogar geradezu hofiert werden, müssten Pasta, Süßigkeiten und Co. doch eigentlich uneingeschränkt legitim sein, oder? Tja, wenn das Wörtchen „slow“ nicht wär.
Zur Erklärung: Langsame Kohlenhydrate, wie sie zum Beispiel in Hülsenfrüchten und in den meisten Gemüsesorten enthalten sind, werden vom Körper nicht so schnell verheizt - sprich in Energie umgewandelt - wie schnelle Kohlenhydrate.
Der Grund: Unser Organismus benötigt schlicht und einfach mehr Zeit um die komplexen Strukturen der Slow Carbs aufzuspalten und anschließend dem Körper zum Zwecke der Energiegewinnung zur Verfügung zu stellen.
Man spricht im Falle von Slow Carbs daher auch von komplexen Kohlenhydraten. Für schnelle Carbs wird hingegen auch noch das Synonym „einfache“ Kohlenhydrate verwendet (Stichwort „Einfachzucker“). Zu dieser Kategorie zählen in erster Linie „weiße“ Kohlenhydratquellen, wie Weißbrot, Reis, Zucker, Kartoffeln, aber auch Obst(!).
Die Kernaussage des Buches „Der 4 Stunden Körper“ lautet nun: Langsame Kohlenhydrate – hui! Schnelle Kohlenhydrate – pfui! Doch warum eigentlich?
Langsame Kohlenhydrate vs. Schnelle Kohlenhydrate
Das Geheimnis hinter den Slow Carbs? Nun, zum einem sind Slow Carb-Nahrungsmittel vollgepackt mit Ballaststoffen und müssen in der Regel länger und gründlicher gekaut werden als ihr schnelles Pendant. Der Vorteil: Der Sättigungsprozess kann bereits im Mund beginnen.
Zum anderem verhalten sich langsame Kohlenhydrate – einmal im Magen angekommen – wie eine Art Schwamm. Ja richtig, wie dieser eine Ananasbewohner ganz tief im Meer. Sie saugen sich mit Wasser an, quellen auf, füllen den Magen und sorgen so für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl.
Ein weiterer Punkt, der für Slow Carbs spricht: Anders als bei Einfachzucker (Glucose) werden die Zuckerbausteine der langsamen Kohlenhydrate erst nach und nach in die Blutbahn abgegeben. Dadurch wird unser Blutzucker- / Insulinspiegel auf einem konstanten Level gehalten. Die Folge: Das Hungergefühl wir dezimiert und Heißhungerattacken gehören ein für alle Mal der Vergangenheit an.
Neben der Substitution von schnellen durch langsame Kohlenhydrate erlegt Timothy Ferriss seinen Slow Carb-Jüngern noch vier weitere Regeln auf, die es für den schnellen Fettabbau zu beachten gilt.
Die 5 Gebote der Slow Carb-Ernährung
- Bereits bekannt: Schnelle Kohlenhydrate durch langsame Kohlenhydrate ersetzen! Bedeutet: Naturreis statt weißem Reis. Vollkornbrot statt Weißbrot. Gemüse statt Obst.
- Eine festgelegte Mahlzeiten-Routine einhalten! Timothy Ferriss beteuert in seinem Diät-Ratgeber, dass die größten Abnehmerfolge jene Menschen erzielen würden, die auf Variationen hinsichtlich ihres Speiseplans weitestgehend verzichten würden. Streng nach dem Motto: Und täglich grüßt die Eintönigkeit! Macht das Spaß? Hat niemand behauptet! Macht das schlank? Behauptet zumindest Timothy Ferriss.
- Keine Kalorien trinken! Cola, Eistee, Red Bull und Co. - Kalorienhaltige Getränke gelten als Diät-Saboteure Nummer eins. Und da der in Soft Drinks enthaltene (Einfach-)Zucker alles andere als „slow“ ist, wird die Aufnahme von Flüssigkalorien beim Slow Carb-Konzept konsequent ausgeklammert.
- Kein Obst! Wie bitte? Aber Obst gilt doch seit jeher als gesund? Gesund – aufgrund der enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe – ja. Dem Abnehmprozess zuträglich – aufgrund des enthaltenen Fruchtzuckers – nein. Denn: Auch die sogenannte Fructose zählt zu den schnell verdaulichen Kohlenhydraten und begünstigt somit die Einlagerung von Fett. Um den potentiellen Nährstoffmangel, der mit dem Boykott von Obst automatisch einhergeht, auszugleichen, empfiehlt Ferriss - zumindest für die Dauer der Diät – auf Nahrungsergänzungsmittel in Form von Vitaminpräparaten zurückzugreifen. Aus meiner Sicht ein No Go, ein dickes Minus – und zwar ein-Bulle-von-Tölz-dick.
- Und, last, but not least, das Beliebteste aller Gebote: Ein Schummeltag pro Woche! Wer sich die ganze Woche über brav an die zuvor genannten Regeln gehalten hat, darf sich an einem Tag in der Woche kulinarisch austoben. Der sogenannte „Refeed“ regt den eingeschlafenen Stoffwechsel an, füllt die leeren Glycogenspeicher der Muskulatur wieder auf und wirkt sich – nicht minder wichtig – beschwingend auf die Psyche des Abnehmwilligen aus. Selbsttests zeigten: Mein Durchhaltevermögen in puncto Kaloriendefizit stieg direkt proportional mit dem Näherrücken des Cheatdays an. Meine Schummeltage fielen dabei meistens auf den Samstag, weshalb sie von mir auch liebevoll „Fatdurday“ genannt wurden.
Fazit zur Slow Carb-Diät
Die Slow Carb-Diät polarisiert - im Übrigen ebenso wie ihr Begründer – sehr stark und spaltet die Fitness-Gemüter. Meines inklusive. Warum? Einerseits resultiert die Kombination aus der bewusst in Kauf genommenen Mahlzeiten-Monotonie und dem Verzicht auf Früchte jeglicher Art nicht selten in nutritiven Mangelerscheinungen, weshalb das Slow Carb-Konzept bei mir auch eindeutig auf Ablehnung stößt. Hier sagt mir mein Hausverstand ganz klar: Der (Abnehm-)Zweck heiligt diese drastischen Mittel nicht!
Andererseits kann ich der besagten Abnehm-Strategie auch durchaus Gutes abgewinnen. So macht der dauerhafte Umstieg von schnellen zu langsamen Kohlenhydraten aus meiner Sicht allemal Sinn. Auch der Verzicht auf Flüssigkalorien ist - wenn auch kein Novum - nutzbringend und daher schon seit längerem fester Bestandteil meiner eigenen Ernährungsphilosophie (Stichwort „Clean Eating“).
Das Resümee des heutigen Blog-Beitrags fällt deshalb gespalten aus und lautet salopp formuliert folgendermaßen: Slow-Carb + schneller Fettabbau? - Ohne weiteres möglich! Slow-Carb + gesunder, nachhaltiger Ernährungsstil? - Ein klarer Widerspruch!
Verfasst von Sportnahrung Gastblogger Philipp Sitter